6/2025 | Simone Emmerichs | Bevölkerung, Arbeit, Bildung, Soziales, Über uns

Frauen in Rheinland-Pfalz

Zum Internationalen Frauentag am 8. März 2025

05. März 2025

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Frauen sind häufiger von Armut bedroht

Armut ist häufiger weiblich: Die Armutsgefährdungsquote der rheinland-pfälzischen Frauen lag 2023 bei 18,4 Prozent, die der Männer bei 15,7 Prozent. Differenziert nach dem Alter zeigt sich, dass Frauen in allen Altersgruppen stärker gefährdet sind als Männer. Die höchste Quote wurde bei jungen Frauen von 18 bis unter 25 Jahren mit 23,4 Prozent registriert (Männer: 20,4 Prozent). Junge Menschen, insbesondere junge Frauen, die sich oft noch in der Ausbildung und im elterlichen Familienverband befinden dürften, sind also in erhöhtem Maß von Armut bedroht.

Bei den Älteren ab 65 Jahren liegt die Armutsgefährdungsquote ebenfalls über dem Durchschnitt. Besonders Frauen dieser Altersgruppe waren von Armut bedroht (22,4 Prozent), während die Quote unter den gleichaltrigen Männern deutlich niedriger lag (16,2 Prozent). Hier dürften unterbrochene Erwerbsbiografien der Frauen – z. B. durch Kindererziehungszeiten oder Pflege von Angehörigen – eine Rolle spielen.[9] 

Armutsgefährdungsquote¹

Anteil an der jeweiligen Bevölkerung in % (gemessen am Bundesmedian)

1 Mikrozensus (Erstergebnisse).

© Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Frauen sind seltener übergewichtig und öfter Nichtraucher

In Rheinland-Pfalz waren 2021 rund 45 Prozent der erwachsenen Frauen übergewichtig, bei den erwachsenen Männern waren es fast 66 Prozent. Untergewicht (BMI unter 18,5) kommt dagegen häufiger bei Frauen vor: 3,4 Prozent der Frauen, aber nur 0,7 Prozent der Männer waren untergewichtig.[10] Übergewicht wird nach dem sogenannten Body-Mass-Index (BMI) bestimmt. Der Index wird errechnet, indem das Körpergewicht (in Kilogramm) durch das Quadrat der Körpergröße (in Metern) geteilt wird. Eigenschaften wie Geschlecht, Alter oder Körperbau (z. B. Muskelmasse) bleiben bei der Berechnung allerdings unberücksichtigt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Erwachsene mit einem Body-Mass-Index über 25 als übergewichtig ein.

Rund 84 Prozent der Frauen gaben 2021 an, Nichtraucherin zu sein. Gut 65 Prozent haben noch nie geraucht, knapp 19 Prozent haben früher geraucht. Bei den Männern liegt der Anteil der Nichtraucher mit 78 Prozent etwas niedriger – hier gaben 53 Prozent an, noch nie und 25 Prozent früher geraucht zu haben. Sowohl von den Raucherinnen als auch von den Rauchern gab der überwiegende Teil an, regelmäßig zu rauchen (74 bzw. 76 Prozent).[11]

Weniger Verkehrsunfälle und weniger Straftaten

Frauen sind seltener in Verkehrsunfälle mit Personenschaden verwickelt: Von den 24.500 Beteiligten an Verkehrsunfällen mit Personenschaden im Jahr 2023 waren nur 35 Prozent weiblich. Die körperlichen Unfallfolgen sind dabei seltener schwerwiegend: Rund 87 Prozent der verunglückten Frauen sind leicht verletzt (Männer: 83 Prozent), 12 Prozent schwer verletzt (Männer: 16 Prozent). Auch der Anteil der Todesopfer ist unter den Frauen mit 0,5 Prozent geringer als bei den Männern (ein Prozent).

Frauen stehen seltener wegen einer Straftat vor Gericht: Nur knapp ein Fünftel (18,5 Prozent) der 30.100 im Jahr 2023 Verurteilten ist weiblich. Bei den Frauen waren „Andere Vermögens- und Eigentumsdelikte“ der häufigste Grund für die Verurteilung (32 Prozent), gefolgt von „Diebstahl und Unterschlagung“ (17 Prozent). Insgesamt machten diese beiden Deliktgruppen fast die Hälfte der Verurteilungen der Frauen aus. Bei den Männern waren es weniger als ein Drittel. Dafür wurde ein größerer Anteil der Männer wegen „Straftaten gegen eine Person“ verurteilt. Während nur 9,8 Prozent der verurteilten Frauen eine solche Straftat nachgewiesen wurde, waren es bei den Männern 17,5 Prozent. Auch unter den 2.800 Strafgefangenen waren nur 7,7 Prozent Frauen.

Neues Faltblatt „Frauen in Rheinland-Pfalz“ veröffentlicht

Das Statistische Landesamt in Bad Ems hat aus Anlass des Internationalen Frauentags am 8. März 2025 das Faltblatt „Frauen in Rheinland-Pfalz“ neu aufgelegt. Die Publikation stellt anhand ausgewählter Daten der amtlichen Statistik die Situation von Frauen in verschiedenen Lebensbereichen dar und weist kleinere und größere Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern aus. 

Das Faltblatt “Frauen in Rheinland-Pfalz” steht zum kostenlosen Download bereit.

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